Testfahrt! - Italien

Freitag Mittag verlassen wir den wunderschönen Platz an der
Donau, wo wir übernachtet haben, da wir zum Mittagessen
bei Thomas Eltern eingeladen sind. Auf dem Speiseplan steht
Tellerfleich mit Blaukraut und Kartoffeln. Igitti pfüi denke
ich mir - ich mag doch kein Fleisch. Aber dann die
Überraschung: gut gewürztes Fleisch das auf
der Zunge zergeht, dazu das leckerste Blaukraut das ich je
aß, abgesehen das von meiner Mama. Resümee: das
Essen war hervorragend. Wir machen noch ein paar Besorgungen,
verabschieden uns noch und auf geht's richtung Süden!
Das erste Ziel ist Südtirol. Wir denken, daß wir
irgendwo Nähe Bozen übernachten. Das
erweist sich als schwer, da es schon dunkel ist, die Stadt
und Umgebung total zugeparkt sind. Also beschließen
wir nach Meran weiter zu fahren. Wir haben in Erinnerung, daß
es dort ganz gut mit Stellplätzen ist und
tatsächlich finden wir auch ohne Probleme gleich
einen supi Campingplatz in der City. Das Problem
jetzt ist, daß wir nicht einfahren können, da irgend
ein Trottel die Einfahrt mit seiner Karre blockiert . Toll!
Thomas fragt in der naheliegenden Pommesbude nach, ob das Auto jemandem
gehört und bekommt als Antwort "Nein"! Aber den Hinweis
daß in der Bierbar ne Ecke weiter der Besitzer hockt.
Schön! Thomas geht dort hinein. Verläßt die
Bar wieder gefolgt von zwei sturzbesoffenen Typen :-). Einer davon
fährt sein Wagen raus, uns fast rein. Die Sache
erledigt geht er weiter saufen. Wir freuen uns endlich drin zu
sein,.suchen uns nen schönen Platz aus, Thomas kocht ein
paar Nudeln, ich öffne eine Flasche Wein
und der Abend beginnt entspannt zu werden.
23.12.2006
Meran - Greve in Chianti
ausgeschlafen starten wir den Tag ohne
Frühstück mit einem Stadtbummel. Wir
benötigen noch ein paar Lebensmittel fürs week-end
und außerdem steht ja Weihnachten vor der Tür.

Mein Faible für das Unterwäsche-Geschäft
Intimissimi bleibt natürlich auch nicht außen vor,
und ich kaufe mir gleich ein paar Teile. Wir trinken Cappuccino und
fahren dann weiter. Schließlich wollen wir heute noch bis ins
Chianti Gebiet. 00.30 Uhr erreichen wir etwas müde und durstig
das Dörfchen Greve in Chianti :-) schön! endlich! Wir
endscheiden uns auf dem Stellplatz hier in Greve zu bleiben (nachdem
wir uns alle vier Stellplätze in der Umgebung die wir kennen
nochmal angeschaut haben. Serpentinen im Umkreis von ca. 40
km versteht sich). Bei einem kalten Bier endscheiden wir uns ein paar
Tage hierzubleiben weil es so schön ist.
24.12.2006 WEIHNACHTEN :-)
die Sonne strahlt uns beim gemeinsamen Frühstück
kräftig an. Danach ziehe ich mein Fitness-Programm durch, und
Thomas werkelt am Maxl rum. Sortiert Werkzeug oder so! Am Nachmittag
machen wir zwei mit Mogli einen ausgedehnten Spaziergang. Die
Landschaft ist hier wunderbar.

Anschließend gehen wir uns im Dörfchen
umschauen und staunen nicht schlecht weil alle
Geschäfte geöffnet sind. Hä? Gleich ist
Bescherung und hier tobt der Bär. Wir gehen kurz in die
Internet-bar und dann gemütlich ein Glas Weihnachtswein
trinken. Kaufen uns frische Pasta und Gemüse fürs
Abendmahl. Später dekoriere ich es etwas weihnachtlich, das
sieht schön aus.

Unser erstes Weihnachten im Maxl! Wau, schön! Wir schlemmen
und genießen den Abend.
25.122006
heute machen wir uns einen relaxten Tag. Spazieren gehen, Kiffen,
Schmusen :-) Naja sowas halt! :-)
Am Nachmittag raufe ich mich auf und fahre mit meinem Radel umher. Ich
frage mich wohin ich fahren soll, überall diese Berge.
Schließlich fahre ich los und zwar auf der Hauptstrasse
berghoch. Werde auch immer schneller, da ich für diese
Temperatur natürlich mal wieder nicht richtig angezogen bin.
Uff! Habe jetzt auch bemerkt, daß ich ne ganz gute
Gangschaltung habe und plötzlich gehts wie von selbst. So radl
ich einige Kilometer und werde belohnt mit einem phantastischen Blick
nach allen Seiten. Total durchnäßt kehre ich um,
natürlich bekomme ich einen Affenzahn drauf und muss
einige Male stark bremsen, damit es mich nicht den Abhang runterweht
oder der Gegenverkehr mich erwischt. Leicht tiefgekühlt komme
ich endlich unten an. Mein Thomas taut mich schnell wieder auf und wir
genießen den restlichen Abend zusammen.

26.12.2006
Greve - Volterra
wir sind völlig fertig vom relaxen und beginnen den
Tag mit starkem Kaffee. Wir packen zusammen und fahren weiter gen
Westen durch wilde Landschaft, die sehr vielseitig ist. Thomas
sucht immer schöne Strecken raus, wie auch heute eine kleine
unbefahrene Straße die uns durch die wunderschöne
Toskana führt. Gegen 16.30 Uhr sind wir auf der suche nach
einem Schlafplatz. Der Tag heute war wunderschön und die Sonne
geht langsam unter. Ein schöner Sonnenuntergang ist mit das
schönste Ereigniss was es gibt. Wir finden einen
schönen Stellplatz unterhalb der Stadt Volterra. Thomas war
schon mal hier und meint die Stadt wäre sehenswert.
Schön! Über riesenlange Treppen nach oben erreichen
wir das Zentrum und tausend Menschen strömen uns entgegen. Wir
drücken uns durch die Massen, um zum Ausichtspunkt zu
gelangen. Dort angekommen genießen wir
die
letzten Minuten des Sonnenuntergangs. Der Himmel brennt, es ist ein
phänomenales Schauspiel.Und wie es halt so ist in solchen
Momenten, haben wir die Kamera im Auto. Wir bummeln durch die Stadt und
sichten ein kleines Lokal. Da es sehr gemütlich ausschaut,
beschließen wir später hier zu speisen. Gesagt,
getan, eine
freundliche Bedienung und gutes Essen versüßen uns
den Abend.
27.12.2006
Volterra - Pisa - Tirrenia
Aufgewacht die Sonne lacht - heute fahren wir nach Pisa jipi! Ich freue
mich auf den schiefen Turm von Pisa, bis dahin sind es aber
noch
ein paar Kilometer. Wir fahren wieder durch beeindruckende Landschaft,
die Sonne scheint,
der Himmel ist babyblau. So macht Reisen Riesenspaß! Gegen
16.Uhr
kommen wir in Pisa an, finden gleich einen Parkplatz und machen uns auf
den Weg zum Turm.(denkste). Wir folgen meinem Instinkt und damit laufen
wir in die falsche Richtung. Als wir schließlich auf
ihn stoßen, bin Ich gleich hin und weg von dem
Anblick des
Turmes. Letztes Jahr war ich zum ersten mal hier, und bestieg den Turm.
Das war ein irre Gefühl so schief die Treppen hoch zu laufen.
Bis
zur zweiten Plattform habe ich es geschafft (mit ach und krach), mir
ist total schwindelig geworden als ich da oben stand. Als ich
einen Blick auf die Stadt wagte, setzte ich mich zu Boden und zitterte
leicht (so das reicht!). Ich taumelte also wieder runter. Auf festem
Boden angekommen beobachtete ich nun Thomas, wir er noch eine Plattform
höher steigt und wir winkten uns zu (zumindestens glaubte ich
es
sei Thomas). Ich wollte nocheinmal hier her, weil ich den Turm so
inspirierend finde. Nach der Besichtigung und ein paar Fotos, bummeln
wir noch etwas durch die City. In einer recht abgelegten
Staße in
Tirrenia am Meer finden wir unseren heutigen Schlafplatz und eine nette
Pizzeria.

28.12.2006
Tirrenia - Vernazza
Über eine steil nach unten führende
Serpentinenstraße gelangen wir nach Vernazza, eine der 5
Städte der Cinque Terre. Es ist schon dunkel, das
heißt, daß wir diese Straße nicht mehr
hochfahren können, um uns einen anderen Platz zu suchen, weil
sie total eng und kurvig ist. Und das, was wir im Halbdunkeln
gerade so ohne in den Abgrund zu stürzen geschafft haben,
werden wir im Stockdusteren wahrscheinlich nie schaffen. Also
ignorieren wir das absolute Halte- und Parkverbot und stellen uns mit
dem dicken Maxl vor die Schranke, die uns von der Stadt trennt. Von
hier aus führt ein ca. 2km langer Fußmarsch zum
Zentrum. Ein anderes Wohnmobil zwängt sich auch noch in diese
Enge und wir fühlen uns stark. Um nicht aufzufallen, lassen
wir die Leitern in ihrem Schlafplatz und machen alle Fenster dicht, so
daß nicht der kleinste Lichtstrahl nach außen
dringen kann. Der Weg, der zur Stadt führt, ist
gesäumt von alten Hütten und den
dazugehörigen Gärten - schön sieht das aus.
Wir betreten die Stadt und fühlen uns wie im Märchen,
so anders ist es hier. Die Abendstimmung mit vielen Lichtern
verstärkt diese Atmosphäre. Es ist ein
wunderschönes altes Fischerdorf ganz tief im Tal, das von
vielen Touristen besucht wird. Das fällt aber in den
Hintergrund, weil die Stadt einfach so ursprünglich geblieben
ist. Kleine Kaufmannsläden, enge Gassen, die über
steile Treppen nach oben zu den Wohnungen führen. Dicht an
dicht leben die Menschen hier. Es ist unheimlich gemütlich und
romantisch. Ein paar hundert Meter weiter und wir stehen vor dem
Meer. Rechts von uns Berge, geradeaus der freie Blick ins Unendliche.
Wir setzen uns an den Wasserrand auf einen Stein und genießen
für einige Minuten die Atmosphäre. Es ist noch alles
ganz weihnachtlich - tolle Stimmung. Eine zweispurige Lichterkette
führt übers Wasser ans andere Ufer. Wahrscheinlich
war das das Highlight zu Weihnachten mit dem Boot auf die andere Seite
zu fahren. Wir beobachten die Fischer wie sie mit ihrem Boot und der
Ausbeute von der Arbeit kommen und anlegen. Der 1. Schritt
führt sie in die an der Ecke liegende Vinothek, wo sie einige
Gläschen Rotwein und von einem jungen Mädchen
geschmierte Brötchen vernaschen. Wir gesellen uns dazu,
beobachten und freuen uns. Wir bekommen auch
Brötchen. Die bärtigen Alten haben einen Dialekt
drauf, der uns nichts verstehen läßt, sehr lustig.
Wir trödeln umher und genießen. Es ist eine
märchenhafte kleine idyllisch gelegene Stadt, die man
gesehen haben muß. Wir sind fasziniert.

30.12.2006
Arenzano - Küste
südlich von Cannes
08:00 morgens - BumBumPengBum - "hey, Capo"! Noch im Halbschlaf
weiß ich gar nicht, was los ist. Schäle mich aus den
Federn
und spähe durchs Fenster. Der ganze Platz in Aufruhr. Polizei,
Blaulicht, Lärm, Geplärre. Schäle mich also
aus den
Federn, ich hasse es, wenn der Morgen gleich hektisch losgeht. Kaum
stehe ich noch völlig schlaftrunken vor dem Mobil, reden auch
schon zwei der 'Policia Urbana' auf mich ein. Schon klar, è
vietato. Aha. Meine Italienischkentnisse schrumpfen auf ein Minimum,
hab keine Lust auf Diskussionen. Es ist also verboten, hier zu stehen.
Wir könnten immerhin auf der anderen Seite der Stadt jenseits
eines Tunnels an der Durchgangsstraße stehen, aber hier
müssen wir verschwinden. Ich schüttle nur den Kopf,
der
Parkplatz, auf dem wir stehen, ist groß genug,
außerhalb
der Stadt, wir stören niemanden, es ist absolute Off-Season,
eigentlich könnte man froh sein, daß wir ein
bißchen
Geld dalassen beim Shoppen, Essen gehen etc. Derart rausgeschmissen,
hab ich auch keine Lust mehr, zu bleiben und wir verlassen Arenzano.
Schade eigentlich, zwei Stunden länger, und wir
hätten eine
schöne Erinnerung daran behalten.
created: 2007/02/15 by Thomas Waas
last changed: $Date: 2008/10/22 13:58:01 $ by $Author: Thomas $